Künstlerin in der Corona Zeit

21. Juni 2020

Das Beständigste ist die Veränderung

Für 12 Wochen hieß es auch für mich zu Hause bleiben. Als Yoga praktizierende und Künstlerin in der Corona Zeit, deren Beruf ohne Menschenkontakt nicht möglich ist, hat sich hat sich meine Aufmerksamkeit mehr und mehr von aussen nach innen verlagert. Ich weiß noch wie ich anfänglich gefühlt den ganzen Tag mit Nachrichten hören und Youtube Videos ansehen beschäftigt war und mit jedem neuen Video das Chaos und die Verunsicherung in mir größer wurde. Mein Kopf war ganz erschöpft von all den panikmachenden Informationen. Alles in allem, war doch nur eine Information klar. Aufgrund Covid19, wird der aktuelle Alltag verändert und das über die ganze Welt. Nichts bleibt wie es ist oder: das Beständigste ist die Veränderung!


So habe ich mich doch irgendwann an folgendes Gebet erinnert:

Gott, gib mir die Gelassenheit,

Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Reinhold Niebuhr


Rückverbindung ins Urvertrauen

Als Künstlerin ist es – nicht nur in der Corona Zeit, eine lebensbegleitende Aufgabe, Vertrauen in das Leben und in sich selbst zu entwickeln. Die Corona Krise hat mich einmal mehr spüren lassen, dass es im Aussen keine Sicherheit gibt und dass die Einladung umso größer ist, die vermeintliche Sicherheit nochmal mehr in mir selbst zu stärken. Eine Rückverbindung ins Urvertrauen zu finden. Dem Leben und mir selbst zu vertrauen, dass ich fähig bin, jede Situation zu meistern, dabei zu lernen und zu wachsen. Und jeder weiß, dass ist nicht immer unbedingt einfach. Ich habe mich eine ganze Weile wie gelähmt kein bisschen bewegt. In dieser Zeit war ich so dankbar für die finanzielle und menschliche Unterstützung meiner Familie und meiner Freunde. Hier konnte ich als Mensch und Künstlerin in der Corona Zeit Hoffnung und Kraft tanken.

Wir wissen nicht was kommt. Das weiß man ja ohnehin nie. Trotzdem möchte ich daran glauben, dass es gut wird. Dass wir durch diese „Krise“ stärker werden können. Und dass wir etwas tun können, damit es gut wird – indem wir bei uns selber anfangen! Was sonst habe ich in der Hand?

Und so wurde meine Auszeit zu einer intensiven Innenschau:

„Die größte Offenbarung ist die Stille“

Laotse

Die Kunst eine Künstlerin zu sein

In dieser Stille des Künstlerin seins in der Corona Zeit, hat sich viel in meinem Bewusstsein getan. Zum einen in meinem Mindset Künstlerin zu sein. Es war sehr herausfordernd und zeitweise ernüchternd, wie sehr Künstler vergessen wurden im allgemeinen Hilfsprogramm von Covid19. Wie Künstler scheinbar nicht beteiligt sind am „Wirtschaftswachstum“ was erhalten werden soll und wofür gekämpft wird.

Siehe auch die Aktion: Night of Light. Durch all die Vorkommnisse durfte auch ich mir meiner Bilder zum Künstler da-sein nochmal genauer anschauen. Eigene übernommene Überzeugungen und Bilder über „Kunst ist Nebensache“ überdenken. Es mag für die Wirtschaft primär nicht so wichtig sein, doch für unser Mensch-Sein empfinde ich die Kunst gerade jetzt mehr wie essentiel und so werde ich in Zukunft ebenfalls für ein neues Bewusstsein und die Wertschätzung der Kunst, des Künstlers auf meine, mir mögliche Weise mitwirken.

„Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt,
die Kunst ihre Seele“.

Maksim Gorkij

Liebe ist alles und ohne Liebe ist alles nichts

Vielleicht erlebt der ein oder andere von Euch gerade, wie nüchtern, wie stark Verstand-orientiert unser Alltag im Moment ist. Ohne die Kunst. Ohne die Magie eines Konzertes, ein Theater, Musik, Tanz – Elemente, die uns mit unserem Gefühl, unserer Seele, unserem HERZ verbinden. Liebe ist alles, was wir wirklich brauchen, wonach wir uns wirklich sehnen, was wir geben und empfangen wollen, was wir ausdrücken und aussenden wollen. Liebe ist alles, was wir in Wahrheit SIND. Wenn unser Alltag rein nur noch mit dem Verstand gemeistert wird, verkümmert etwas in uns. Wir sind eben nicht nur Verstand.

Auch mir hilft die Kunst, all ihre Inspiration, mich selbst tiefer kennen zu lernen und mich immer lebendiger zu fühlen. So möchte ich und jeder Künstler, die Energie durch seine Kunst anheben, die Lebendigkeit, die Menschlichkeit spür- und sichtbar machen. Daran erinnern, dass wir wahrhaftige Freiheit und Erfüllung nicht wirklich finden, wenn wir ausschließlich auf der Verstandes-Ebene unterwegs sind. Oder wie empfindet ihr das? Ich für mich bin noch einmal mehr bestärkt darin, die Kunst als wertvolles Werkzeug und Geschenk des Lebens für unsere Menschlichkeit, ja für die LIEBE, zu leben.

Foto: Fjodor Allgaier

EVOLET – der Weg zur heilen Frau

Des Weiteren durfte ich jetzt als Künstlerin in der Corona Zeit viel aufarbeiten und reflektieren, was letztes Jahr 2019 alles war und entstanden ist. Ich durfte zwei weitere EVOLET Theateraufführungen mit ganz besonderen Frauen und Künstlerinnen ermöglichen. Mit Melanie Ria Robin, Milena Soyoung, Mona Al Gaia, Sigrid Allgaier, Annika Hofmann, Rairda, Chiara Vogelsang, Alexandra Haardt und Melinda Rodrigues.

Das KunstBuch EVOLET mit CD

Zeitgleich zur letzten EVOLET Theateraufführung haben wir aus der packenden Geschichte von Eva und Lilith ein Kunstbuch mit CD veröffentlicht.

Ein Kunstbuch mit CD, das inspiriert, den Weg in die Ur-Weiblichkeit wiederzufinden, in der so viel Weisheit und schöpferische Kraft liegt.
Die Geschichte von Eva & Lilith hinterfrägt alte Bilder und Glaubenssätze und inspiriert die eigenen Facetten des Frau-seins mit Hilfe der beiliegenden CD durch Meditation und Musik zu erforschen und in sich zu erfühlen. Ein Buch, was im Herzen berührt und zur Selbstliebe und wachsenden Lebensenergie motiviert.

Die Kunst macht das Unsichtbare sichtbar

Und so viel Inspiration ich mit EVOLET schenken durfte, so durfte ich jetzt als Künstlerin in der Stille der Corona Zeit selbst tiefer hinterfragen und -fühlen, wo ich, wo mein Frausein, mein Elisa-Sein steht. Und so wie die Geschichte von Eva und Lilith in die Tiefe unseres (Frau)Seins führt, so war und bin nun ich wieder eingeladen, selbst tief in meine Psyche und mein Seelenleben einzutauchen. Eine Reise, die wahrscheinlich nie endet, jedoch immer feiner und klarer wird.

Ich habe ehrliche und klärende Gespräche geführt. Schaue mir meine Dunkelheit an um zu sehen, was noch ungesehen, unentdeckt von mir ist. Erkenne, wo ich in all meinem Wirken noch nicht in der Liebe war und nicht aus dem Herzen gehandelt habe. Spüre selbst den Schmerz, der dahinterliegt, wenn wir nicht in der Liebe sind. Traue mich ihn anzuschauen und ihn zu fühlen. Damit er heilen kann. All die vielen Verletzungen in mir, die kleinen und großen, welche mich belasten und auf mein heutiges Sein einwirken. Welche meine Beziehungen beeinflussen durch negative Emotionen wie Eifersucht, Intoleranz oder Wut. Und welche mir selbst das Leben schwer machen durch Zweifel, Selbstmitleid, Egozentrik oder Angst.

Stelle mir Fragen wie:

  • Wie denke ich und welche Erfahrungen liegen meinem Denken zugrunde?

  • Wie handele ich und warum handele ich so?

  • Wie bin ich zu Anderen und welche Absicht steckt dahinter?

  • Was fühle ich und durch was werden diese Gefühle ausgelöst?

  • Wie empfinde ich mich selbst? Bin das, was ich zu sein glaube, wirklich ich?

  • Was kann ich loslassen, was mich belastet?

  • WER BIN ICH WIRKLICH?

Reinigendes und Lebenskraft-spendendes Feuer der LILITH

Lebenskünstlerin

So weiß ich sehr gut, dass der Weg nach innen kein einfacher Weg ist. Doch er führt er nach HAUSE, er führt ins HERZ. In all der chaotischen, vielerorts unschönen Corona Zeit, darf ich meine Anteile erkennen, wo auch ich unbewusst der Angst gedient und dementsprechend gehandelt habe.

Erst durch meinen Weg nach INNEN spüre ich, wie sich mein HERZ wirklich beginnt zu öffnen. Wie parallel es sich auswirkt, wieviel Liebe und Mitgefühl ich für mich und dadurch erst ein echtes Mitgefühl auch für meine Mitmenschen empfinden kann. Und wie sehr sich mein Empfinden auf mein Umfeld auswirkt. Dass ich nur in dem Maß zu Geben habe, wie es mir gut geht. Geht es mir nicht gut, bin ich selbst bedürftig und mir fehlt die Kraft, mich mit meinem Umfeld oder mit weltlichen Themen auseinanderzusetzen. Gerade in der Anfangszeit von Covid19 war ich völlig überfordert. Doch mit der Liebe kommt die Freude und eine unbändige Lebendigkeit zurück, die – gerade in so herausfordernden Zeiten- so gebraucht wird! Mit dieser inneren Kraft, kann ich dann im AUSSEN kreativ für das mitwirken, was ich mir an Veränderung wünsche.

Und so bin ich immer noch dabei zu lernen eine Lebenskünstlerin zu werden und für alles, wirklich für alles Eigenverantwortung zu übernehmen. Als Künstlerin in der Corona Zeit stärker zu werden und zu wachsen. Mich immer wieder neu dafür zu entscheiden, die Zukunft mit meiner Liebe, die ich geben kann mitzugestalten. Denn nur wenn ich aufhöre an die LIEBE zu glauben, habe ich verloren. Bis dahin ist noch alles OFFEN!

Bewusst wählen

So wünsche ich uns allen in dieser Zeit, dass wir unser Urvertrauen wieder stärken und nicht zulassen, dass wir es verlieren. Dass wir gerade jetzt die LIEBE WÄHLEN und der Angst keine Macht geben. Die aktuellen Ereignisse zeigen uns ganz deutlich, was die Angst in uns auslöst und wie sie uns vom Miteinander trennt. Mögen wir uns erinnern, dass wir nicht machtlos sind. Wir haben die Macht über uns selbst und so kann jeder einzelne von uns entscheiden, wie wir denken, handeln und fühlen wollen und ob es der Liebe dient oder der Angst und Hoffnungslosigkeit. Und das in den vielen kleinen Momenten unseres Alltags, die dann erst das große Ganze ausmachen.

Die wahren Masken ablegen

Die Maske, die wir aktuell tragen müssen schrenkt mich nur bedingt ein, sie ist unangenehm, absolut und ich habe das Glück, sie nicht den ganzen Tag tragen zu müssen! Aber die Masken, die ich in meiner Persönlichkeit jahrelang herum getragen habe, waren noch um ein vielfaches unangenehmer. Und diese Masken abzulegen, das kostet Mut, aber ich entscheide mich nun BEWUSST dafür.

Ich entscheide mich für die Freiheit, ich selbst zu sein!
Und das fühlt sich – wenn auch immer noch ungewohnt – sehr gut an! Ich fühle bereits die lockende Freiheit – die, die mir keiner mehr nehmen kann. Und dafür bin ich sehr, sehr dankbar! Dem Leben, den Menschen und Frauen um mich, die mich auf meinem ganz eigenen Weg zur HEILEN FRAU begleiten! DANKE

Alles, was wir im Aussen kreieren beginnt in unserem Inneren

Diesen Satz habe ich schon so oft gelesen und doch hat es nochmal Jahre gedauert, bis er ein tieferes Verständnis in mir gefunden hat und ich ihn nun beherzige, meine Prioritäten anders lege.

Es mag erst mal nicht viel sein, ich rette damit vielleicht nicht die Welt, aber ich rette mein Herz und vielleicht werden Herzen folgen. In dieser kraftvollen Zeit der Sonnenwende, HEUTE, am 21. Juni 2020, an dem auch das LICHT am längsten scheint und die Astrologen dazu erklären, dass sie aus den Sternenzeichen lesen, wie sehr es jetzt darum geht, dass wir uns BEWUSST werden, was wir wirklich, wirklich wollen, lade ich auch dich ein, dieser Frage immer wieder Raum zu geben und ANZUFANGEN, die kleinen oder großen Veränderungen zu leben.

Das Beständigste ist die Veränderung

Es ist also ein natürlich Prozess! Auch vor Covid19 war schon klar, dass wir keinen Weltfrieden haben. Dass Krieg – in unterschiedlichsten Formen – immer noch jeden Tag stattfindet. Jetzt, durch die Pandemie, ist es einfach nochmal deutlicher geworden. Die Ruhe, die Pause hat viels sichtbar gemacht. Gut ist, dass wir Menschen uns doch sehr einig sind, dass sich was verändern muss in unserer Welt. Nur. Es wird sich nichts verändern, wenn wir uns selbst, jeder einzelne, nichts ändert. Ich glaube, oft sehen wir nur die großen Aktivitäten in der Welt, dabei sind es schon die vielen kleinen Alltagsmomente, die menschlichen Begegnungen, die einen Unterschied machen, ob sie von einem Wohlwollen oder Missgunst geprägt sind.

Liebe oder Angst?

Ich kann tatsächlich mein Glück in die Hand nehmen. In dem ich mich jeden Tag dafür entscheide, wer ich sein will und was ich leben will und mir ggf. ansehe, was mich davon abhält. So ist mir als Künstlerin in der noch so herausfordernden Corona Zeit doch ein großes Geschenk zuteil geworden, in dem ich begriffen habe:
Wenn ich mich selbst nicht liebe, mit allem drum und dran, entscheide ich mich jeden Tag wieder unbewusst für die Angst! Wirklich, dieses Ausmaß war mir nicht klar. Jetzt entscheide ich mich immer wieder bewusst für die Liebe und lass die Liebe, nicht die Angst, meine Handlungsgrundlage werden. Es gelingt mir natürlich nicht immer, die Angst hat mich lang beherrscht, aber ich bleib dran. Schritt für Schritt auf meinem Weg zur heilen, kraftvollen Frau, die sich selbst spürt, kennt und um ihre Talente weiß, wie sie sie kraftvoll einsetzt.


Ich danke dir für deine Zeit, die du mit mir geteilt hast und wünsch dir hiermit alles Liebe für deinen individuellen Weg, Elisa

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Musik Video „Jesus Maria“ von Milena Soyoung

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Eva und Lilith – die Archetypen im Alltag